In diesem Hörvergleich wollte ich der Frage auf den Grund gehen, wie gut die analogen Baugruppen meines DSPs (ein Antimode AM2DC auf 48kHz-Basis) tatsächlich sind und welche Optimierungsmöglichkeiten es ggf. gibt. Zu diesem Zweck habe ich mir einen Teac UD 501 bestellt. Ein Auslaufgerät, das entwicklungstechnisch inzwischen schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, dafür aber für relativ kleines Geld im Handel (noch) beschaffbar ist. Und mit zwei Ringkerntrafos sowie Doppelmonoaufbau auch eine solide handwerkliche Umsetzung verspricht.
https://www.teac-audio.eu/de/produkte/ud-501-90204.html
Was habe ich getestet ?
A) „Ungerade Umkonvertierung 44,1 zu 48kHz" auf rein digitaler Basis
(=so arbeitet mein DSP leider grundsätzlich.... vermutlich nicht nur meins) gegen Resampling via UD501
B) Die Qualität der AD-Wandlung innerhalb des DSPs gegen die DA-Wandlung des Teac UD501
In beiden Fällen blieben also sämtliche Funktionen des DSPs deaktiviert.
Anspruch an die beiden Tests
Erkennen von
deutlichen Auffälligkeiten
nicht subtiler Natur
Hörphysiologische Gegebenheit zu meiner Person
Ich bin 52 Jahre alt, höre somit vermutlich also nicht mehr in der gleichen Präzision wie ein „Anfangzwanziger“
Testkonfiguration
Als Quelle diente mein altehrwürdiger CD-Player Denon DCD-S10. Da dieser sowohl einen fixen, als auch einen zweiten variablen RCA-Ausgang (mit Motor-Poti) an Bord hat, eignet er sich sehr gut, um einerseits das Signal direkt auszugeben und andererseits parallel dazu in eine Resampling-Schleife über den inaktiven DSP hin zum UD501 umzuleiten. Um die „signalwegverschmutzenden Kolonne“ nicht zu entlasten, musste diese auch noch mit dem variablen Ausgang vorlieb nehmen, während das „reine“ CD-Analog-Signal ungehindert über „fix“ passieren durfte. Für Test B also Bedingungen, die dem Teac seine Aufgabe alles andere als erleichtern.
Für Test A mache ich mir eine Eigenart des Denon CDPs zunutze: Er ist mit einem DA-Wandler-Eingang (Toslink) ausgestattet, der 44,1 kHz unverändert passieren lässt, 48 kHz aber auf 44,1 KHz „herunterkastriert“. Um die Beeinträchtigung dieses Effektes darzustellen, reichte es also völlig aus, meinen Oppo UHD-Player anzuklemmen. Denn dieser ist in der Lage, entweder per Einstellung „Streaming“ die Originaldaten der Audio-CD (=44,1 kHz) zu liefern, gleichzeitig aber auch durch manuelle Umschaltung auf 48 kHz die testgegenständliche Taktverfälschung zu erzwingen.
Als „Kopfhörer-Verstärker“ diente mein Yamaha AS2100, verkabelt mit 1,5 Meter Chinch von Goldbach (Basis-Variante). Hieran angeschlossen nicht nur das variable und fixe Signal des DCDS10, sondern natürlich auch der justierbare Analogausgang des DSPs.
Die Auspegelung erfolgte mithilfe der Testton CD von Gauder-Akustik.
Zum Abhören nutzte ich meinen AKG K812 Pro.
Ablauf und Ergebnisse des Hörtests
Der erste Durchlauf galt dem, was die Brobanten so alles von sich geben,
bevor überhaupt ein Audiosignal auf den Weg geschickt wird.
Bereits ab Lautstärkenregler-Position „10 Uhr" am Yamaha pullerte die Analogstufe des AM2DC ein erstes leises, aber vernehmbares Rauschen in Schaltkreise des Japaners. Daran änderte auch eine Eingangswahländerung am DSP von „Analog“ auf „SPDFI“ nicht viel. Die dadurch erreichte Verringerung hielt sich in mehr als überschaubaren Grenzen.
Ganz anders der Teac DAC: Er begann erst ab „3 Uhr“ zu signalisieren, dass seine analoge Baugruppe überhaupt existent ist. Und da sprechen wir über einen Pegelbereich, in dem wohl kaum jemand noch tatsächlich über eine längere Zeit hinweg Musik hört. Wären zu diesem Zeitpunkt ausversehen Daten in den UD501 geflossen, hätte dies aller Voraussicht nach entweder meinen Kopfhörer, oder aber mein Trommelfell in Fetzen gehauen. Vielleicht sogar beides

Nun galt es aber festzustellen, wie sich das alles in der Praxis auswirkte. Damit der Teac in der Resampling-Anordnung keine „eigene“ Klangkomponente mit in die Waagschale wirft, hatte ich seineDigitalfilter auf „off“ gestellt. Beim Antimode stellte sich diese Frage erst gar nicht, denn das tresorhafte Kistchen bietet eine solche Auswahlmöglichkeit erst gar nicht an. Der Denon DCDS10 steuert hingegen alle integrierten Filter per ALPHA-Prozessor adaptiv bzw. automatisch signalabhängig. Da dieser Einfluss sich jedoch auf sämtliche Testkonstellationen gleichermaßen auswirkt, spielte dies hierbei keine Rolle.
Im Vergleich zum Original der CD (= diverse Titel aus „Audio/Stereoplay Fachzeitschriften-Beilagen“) konnte sich die Analog-Ausgangsstufe des Antimode besser schlagen, als es der „Rauschtest“ zunächst befürchten ließ. Zwar wirkte das gehörte subjektiv auf mich alles ein wenig „rauher“, aber alle Instrumente blieben noch immer scharf abgebildet, die Rauminformation stimmte nach wie vor und auch tonal änderte sich kaum etwas. Und vergessen wir hierbei bitte nicht: der AKG K812 verzeiht keine Fehler !!
Seinen Meister fand der analoge Part des AM2DC dann aber wieder einmal mehr Teac UD501. Er spielte mit einer Souveränität auf, die es bereits schon sehr, sehr schwer machte, das Resampling
überhaupt vom Original zu unterscheiden. Derart frappierend gediegen, dass es mich nun schon fast in den Fingern juckt, dem AM2DC auch noch einen audiophilen AD-Konverter zu spendieren, da ich davon ausgehe, dass der homöopathische Restunterschied zum CD-Direktsignal dann weit außerhalb meiner Wahrnehmungsgrenze liegen dürfte. Aber ob sich dieser Aufwand dann auch tatsächlich noch lohnt ? Ich rechne hierfür mit mindestens einem Tausender und über Lautsprecher relativiert sich vermutlich alles ohnehin noch zusätzlich.
Der Hörparkur "Resampling gegen ungerade umkonvertiert" ist schnell erzählt. Bei letzterem wusste einzig die „Ruhe im Geschehen“ im Vergleich mit CD-Direktton zu gefallen, da diesbezüglich praktisch keine Unterschiede existieren. Gegenüber den beiden Resampling-Varianten, insbesondere des Teacs, hatte die digitale Trickserei unterm Strich aber eindeutig das Nachsehen: Alles klang irgendwie „verschliffener“, „müder“, „unschärfer“, der Aufnahmeraum konnte eher „erahnt“ als "detektiert" werden. Das besonders tückische daran: So lange man den Vergleich nicht vor Ohren hat, merkt man gar nicht sofort, was hier mit dem Audiosignal tatsächlich geschieht. Weil man es schlicht für eine Einschränkung der Aufnahmequalität hält.
Alles in allem: Der Teac darf ( tschuldigung "muss") auf jeden Fall bei mir bleiben.

Nach der „Pflicht“ folgte nun die „Kür“. An XLR klang der UD501 über Lautsprecher noch einmal eine Spur "satter" als über RCA, was in meinem Fall vielleicht irgend etwas mit dem Schaltungs-Layout des Yamaha zu tun haben könnte (ganz ähnlich übrigens auch das Antimode).
Nachdem nun alle Versuche abgeschlossen waren, wollte ich wissen, wie sich die beiden Digitalfilter des Teac schlagen. Überraschend hierbei: „Ohne“ klingt er hierbei für meinen Geschmack am besten, besser gesagt am „allround-tauglichsten“. Das gleiche gilt für den Upsampling-Modus 48 auf 96 kHz. Auch da ist die unveränderte Variante mein Favorit.